Peenemünde Sauerstoffwerk II
Das Sauerstoffwerk in Peenemünde, ein Industriedenkmal.
Baujahr: 1939-42Konstruktion: Stahlbeton-Skelettbau, die Klinkerfassade ist vorgeblendet.
Das Gebäude wurde für technische Anlagen/Kompressoren der Produktion von flüssigem Sauerstoffs errichtet. Der Entwurfsarchitekt ist nicht bekannt.
Die Kubatur ist symmetrisch in der Form einer Basilika: monumental, monolithisch, ein großer kompakter Baukörper.
Auffällig ist jedoch, dass das Sauerstoffwerk antike/klassizistische Formen zitiert. Auch die angestrebte Symmetrie in der Kubatur spiegelt diese Stilistik wider. In den Details sind Elemente der Moderne erkennbar. Neben den Klinkerverblendern stellen das betonsichtige Gesimsband, Traufe und die fünf Aufbauten an dem Nordostgiebel den Bezug zur Moderne der HVA-Bauten dar.
Fassade spiegelt nicht die innere Funktion der Industriebauten der 1930er Jahre wieder. Elemente der Moderne, mit Rückgriffen auf antike Baukunst, mit klassizistischen Merkmalen. Anklänge an sogenannten vergröberten Klassizismus (Typisch auch bei NS-Verwaltungsbauten) sind ablesbar.
Entwurf: Das Erscheinungsbild bleibt erhalten und die Fassade wird gesichert. Fassadenrepertaturen und Ergänzungen sind ablesbar. Auf 4 m Höhe wird ein 50 cm hoher Betontisch eingebracht, der die Stützen einspannt und somit horizontale Kräfte aufnimmt. Die Bestandstützen der Basilka bleiben erhalten und werden unverändert konserviert. Die neuen Stahlstützen werden mit den historischen konservierten Stahlbetonstützen rückverankert.
Auf den sogenannten Betontisch werden Wohnholzmodule gestapelt. Hiervon gibt es 2 Typen. Das letzte Holzmodul wird als Maisonette Modul ausgebildet und erlaubt somit den Bewohnern einen Rundumblick auf die Peenemündung und auf die Ostsee.